Egon Friedell

eigtl. E. Friedmann; österreichischer Publizist und Kulturhistoriker; zeitw. Schauspieler bei Max Reinhardt; Werke: Kulturgeschichtl. Veröffentl., Essays, Aphorismen, Schwänke, Parodien, u. a. "Kulturgeschichte der Neuzeit", "Kulturgeschichte Ägyptens und des Alten Orients"

* 21. Januar 1878 Wien

† 16. März 1938 Wien (Suizid)

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 07/1963

vom 4. Februar 1963 , ergänzt um Meldungen bis KW 16/2013

Wirken

Egon Friedell (eigtl. Friedmann, Namensänderung 1916) wurde am 21. Jan. 1878 in Wien als Sohn des Seidenzeugfabrikanten Moriz F. geboren. In Heidelberg und Wien studierte er - u.a. bei Kuno Fischer - Philosophie, beschäftigte sich aber zugleich mit literarischen, kunst- und kulturwissenschaftlichen Studien und promovierte mit einer Dissertation "Novalis als Philosoph" zum Dr. phil.

Die ersten Anfänge F.s als Publizist fielen in die ersten Jahre nach der Jahrhundertwende, die ihn, in den damaligen Jahren der Entdeckung des Kabaretts in Deutschland, zunächst als artistischen Leiter des Wiener Kabaretts "Fledermaus" und dann als Dramaturgen des damaligen avantgardistischen "Intimen Theaters" sahen. Mit Alfred Polgar verfaßte er parodistischen Einakter, von denen "Goethe" (1908) am bekanntesten wurde. Sein Drama "Judastragödie" wurde 1923 am Burgtheater aufgeführt. Während er in Wien als Regisseur am Werk war, ...